Von Anlieferung bis Verrechnung
Gesamte Rundholzverwaltung und -vermessung aus einer Hand
Werkseingangsvermessung, Rundholz- und Anfuhrverwaltung – bei Holz Schiller im ostbayerischen Regen wird jeder Stamm, der das Werkstor passiert oder intern bewegt wird, digital registriert. Verantwortlich dafür ist Jörg Elektronik. Die Experten für Scan- und Messtechnik aus Oberstaufen/DE realisierten bei Holz Schiller ein Rund-um-sorglos-Paket für das gesamte Rundholz- und Fuhrmanagement.
„Unsere Sägewerksbeschickung und Rundholzplatzverwaltung war so alt, wie unser Sägewerksstandort hier am Ortsrand von Regen“, erzählt Heinrich Schiller jun., Geschäftsführer bei Holz Schiller. Anfang der 1990er- Jahre expandierte das Unternehmen, nachdem das alte Sägewerk im Stadtkern vollständig abgebrannt war, und errichtete im Gewerbegebiet Metten ein neues Bandsägewerk. Schon damals wurde mit einer Abteilung für verleimte Fensterkanteln der Grundpfeiler des späteren Erfolgs gelegt. Heute ist das traditionsreiche Familienunternehmen ein führender Hersteller für Fenster-, Türen- und Fassadeneinheiten in Europa und beschäftigt rund 600 Mitarbeiter in Regen und an drei weiteren Standorten im angrenzenden Tschechien.
Mittelpunkt und Zentrale sind nach wie vor der Gründungsstandort in Bayern, wo rund 105.000 fm/J Nadelholz für die interne Weiterverarbeitung eingeschnitten werden. Nach schrittweisen Erweiterungen wurde im Vorjahr eine Modernisierung des Rundholzplatzes in Angriff genommen. Holtec, Hellenthal/DE, konzipierte dabei gemeinsam mit Jörg Elektronik die gesamte Messtechnik inklusive der Rundholz- und Lkw-Anfuhrverwaltung von Grund auf neu.
„Das durchgängige Konzept von Jörg Elektronik hat uns von Beginn an überzeugt. Sie bieten Standardlösungen, eingebettet in ein maßgeschneidertes Allround-Paket, das genau das abbildet, was wir uns erwarten und brauchen“, erklärt Schiller die Hintergründe der Ausrüsterentscheidung und ergänzt: „Neben der technischen Komponente stimmt bei Jörg Elektronik auch die Chemie und das Zwischenmenschliche. Für einen Familienbetrieb wie uns ist das etwas sehr Wichtiges. Hier gibt es zentrale Ansprechpersonen, die sich um einen kümmern. Man merkt sofort, die verstehen ihr Handwerk“
„Dann, wenn er soll“
Gemeint ist hier die Rundholzanlieferung. Bereits vor den Werkstoren Holz Schillers greift mit der Anfuhrplanung die erste Lösung aus dem Jörg Elektronik-Paket. „Früher stapelten sich die Lkw an der Zufahrtsstraße. An frequentierten Tagen konnte es hier schon ziemlich hektisch und unkoordiniert zugehen“, gibt Max Kreuzer, zuständig für den Rundholzeinkauf bei Holz Schiller, einen Einblick in frühere Tage. Heute passiert die gesamte Anfuhrverwaltung inklusive Datenmanagement geordnet und strukturiert. Vor Eintritt muss sich jeder LkwFahrer am Terminal selbstständig mitsamt seinen Frachtdaten am mehrsprachigen Touchdisplay des Anmeldeterminals anmelden. Sämtliche relevanten Daten zur Fuhre werden dadurch im System erfasst. „Auch relevante EUDR-Daten können hier in Zukunft bereits abgefragt werden und so den Abfertigungsprozess enorm erleichtern“, erklärt Jacob Fehr, Geschäftsführer bei Jörg Elektronik. Die Anfuhrplanung bietet zudem die Möglichkeit, gezielt Fuhraufträge an die Speditionen zu senden, um so die Lkw zur optimalen Zeit ins Werk zu takten. Zusätzlich müssen am Eingangsterminal nur mehr über einen QR-Code die Soll- und Ist-Daten abgeglichen werden, was Zeit spart und Fehler reduziert.
Schlüssel dahinter ist das zentrale Datenmanagement. So verfügt der Anfuhrterminal auch über eine Schnittstelle zur Rundholzverwaltung, die ebenfalls von Jörg Elektronik implementiert wurde. Sämtliche Lieferanten- und Stammdaten laufen so direkt ins Büro und über eine SAP-Schnittstelle auch in die Fakturierung. „Für Schiller bedeutet dies das Ende einer aufwendigen und fehleranfälligen Zettelwirtschaft“, informiert Fehr. Doch nicht nur die Buchhaltung profitiert von der Erfassung der Lkw am Eingangsterminal, auch der Maschinenbediener am Rundholzplatz weiß sofort Bescheid, welche Fuhren wann im Werk eintreffen, und kann so die Fahrzeuge gezielt je nach Produktionsplan ins Werk takten und ihnen einen Abstellplatz zuweisen. Die Fahrer bekommen dann über eine LED-Anzeige am Vorplatz die Information, wann und wohin sie fahren, respektive wo sie ihre Ware abladen können. „Durch das neue System haben wir die Anlieferung nicht nur voll im Blick, sondern können sie auch gezielt steuern und dadurch Staus und Verzögerungen im Werk vermeiden und die Betriebssicherheit erhöhen. Vor allem, wenn, so wie bei uns, die Lkw meist direkt an der Sortierung abgeladen werden“, freut sich Kreuzer.
Der digitale Rundholzplatz
Um nicht nur die Fahrwege der externen Lieferanten zu kontrollieren, sondern auch die internen Wegstrecken der Bagger und Radlader zu optimieren, hat Jörg Elektronik mit dem JE-Mobilview eine weitere Lösung im Produktportfolio.
„Im Falle von Holz Schiller war dies aufgrund der Standortlogistik und Sortierkriterien nicht erforderlich – mit JE-Mobilview fügen wir unserem Rundholzplatzmanagement jedoch eine zusätzliche und für etliche Anwendungsfälle wichtige Komponente hinzu“, erklärt Fehr und fasst zusammen: „Wir können den gesamten Rundholzplatz digital abbilden und somit die interne Rundholzlogistik auf einen neuen Level heben. Ein großes Optimierungspotenzial für etliche Sägewerke.“
Das Maximale aus jedem Stamm holen
Im Werk angelangt und abgeladen, werden die Stämme per Radlader oder Kran auf die Sägewerksbeschickung von Holtec geladen. In dieser integriert: die geeichte 3D-Vermessung JORO-3D-rad. „Die hier erzeugten Manteldaten eines jeden Stammes laufen direkt in unsere Schnittbildoptimierung ein. Neben Kurzholz, wie bei Holz Schiller, können wir auch Langholz optimieren und so bestimmen, wo die optimalen Trennschnitte zu setzen sind und welche Schnittbilder den größtmöglichen Output generieren. Der durchgängige Datenfluss stellt dabei sicher, dass die Stämme im Sägewerk auch wiedererkannt und so optimal eingedreht eingeschnitten werden“, erläutert Fehr.
„Nahezu eine Randerscheinung, für uns jedoch besonders wichtig, sind die geeichten Messergebnisse des 3D-Scanners, der uns ab sofort eine zuverlässige Abrechnung nach Werksmaß mit dem Forst ermöglicht“, erklärt Schiller und resümiert zufrieden: „Durch das gemeinsame Projekt mit JE sind wir wieder langfristig topmodern aufgestellt und haben unser Rundholzmanagement von der Anfuhr bis zur Abrechnung voll und vor allem digital unter Kontrolle.“
Quelle: www.holzkurier.com